Kognitive Flexibilität: Gewohnheiten durchbrechen mit der Feldenkrais-Methode

Ein Verkehrsschild mit einem Fahrradfahrer der bremsen soll während er den berg herunterfährt.

Im Streben nach persönlichem Wachstum ist es ein häufiges Ziel, eingefahrene Gewohnheiten zu überwinden und deine kognitiven Fähigkeiten zu stärken. Hier kommt die Feldenkrais-Methode ins Spiel, ein einzigartiger somatischer Bildungsansatz, der auf Bewegungsbewusstsein und -verbesserung abzielt. Auch wenn sie nicht explizit darauf ausgelegt ist, den dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) zu beeinflussen – jene Hirnregion, die für kognitive Flexibilität und Gewohnheitskontrolle von Bedeutung ist – stimmen die Prinzipien der Feldenkrais-Methode mit den Funktionen des DLPFC überein und deuten darauf hin, dass sie als mächtiges Werkzeug zur Überwindung von Gewohnheiten dienen kann.

Der Tanz der kognitiven Flexibilität und Gewohnheitskontrolle

Dein dorsolateraler präfrontaler Kortex (DLPFC), der sich im Frontallappen befindet, spielt eine zentrale Rolle bei der kognitiven Flexibilität und Gewohnheitskontrolle. Kognitive Flexibilität ermächtigt dich, dich rasch an veränderte Szenarien anzupassen und zwischen verschiedenen Aufgaben und Strategien zu wechseln. Die Kontrolle von Gewohnheiten erfordert das feinfühlige Unterbinden automatischer Reaktionen zugunsten bewussterer Entscheidungen. Die Feldenkrais-Methode führt dich zwar nicht direkt zum DLPFC, bewegt sich aber um dessen Kernfunktionen herum und bietet somit einen faszinierenden Ansatz, um Gewohnheiten zu transformieren.

Achtsamkeit in Bewegung

Während Achtsamkeitsmeditationspraktiken tritt dein DLPFC ins Rampenlicht, da er dein Selbstbewusstsein fördert und deine Aufmerksamkeit schärft. In ähnlicher Weise setzt die Feldenkrais-Methode auf gesteigertes Bewusstsein für Bewegungsnuancen und Empfindungen. Wenn du dich in die Feinheiten der Bewegungsqualität vertiefst, knüpfst du eine Verbindung zur Selbstregulationsfähigkeit deines DLPFC. Diese Verbindung kann dir dabei helfen, gewohnheitsmäßige Handlungen zu erkennen und den entscheidenden ersten Schritt zur Veränderung zu setzen.

Erforschen der Bewegungslandschaft

In der Welt der Feldenkrais-Übungen gleichen die Bewegungssequenzen abenteuerlichen Expeditionen in unbekanntes Terrain. Dieser besondere Ansatz fördert kognitive Flexibilität, eine Kernfunktion des DLPFC. Die Methode fordert dich heraus, deine gewohnten Bahnen zu verlassen und dich auf frische Bewegungsmuster einzulassen. Wenn du diese neuen Muster willentlich übernimmst, leitest du eine Symphonie von DLPFC-gesteuerten Entscheidungen, die automatische Reaktionen hemmen und gleichzeitig neue Möglichkeiten begrüßen.

Harmonie in der Emotionsregulation

Auch die Emotionsregulation findet ihre Choreografie im Reich deines DLPFC. Die choreografierte Symphonie der Entspannung, der verbesserten Haltung und der achtsamen Bewegung in der Feldenkrais-Methode harmoniert zutiefst mit den Prinzipien der Emotionsregulation. Wenn du dich auf diese gezielten Bewegungen einlässt, dirigierst du möglicherweise eine DLPFC-geleitete Symphonie der emotionalen Kontrolle – ein potenzieller Verbündeter im Prozess, emotionale Gewohnheiten zu überwinden.

Wie funktioniert dies in der Praxis?

Um auch in Alltäglichen Bewegungen die Prinzipien der Feldenkrais-Methode und den Funktionen des DLPFC praktisch zu nutzen, integriere Übungen, die kognitive Flexibilität und Selbstwahrnehmung fördern. Hier sind fünf Schlüsselübungen:

  1. Wechselnde Bewegungsmuster: Wechsle zwischen großen, einfachen und eher diffizilen, komplexen Bewegungen. Dies erfordert bewusste Entscheidungen sowie das Umschalten der Aufmerksamkeit. (kognitive Flexibilität und unterschiedliche Bewegungsmodi)
  2. Erforschen sequenzieller Bewegungen: Erkunde die Sequenz einer Bewegung bewusst und achte genau auf den ersten Startmoment, die Empfindungen wenn du die Bewegungen vergrößerst und auch Übergänge wenn sich die Qualität der Bewegung ändert. (Gedächtnis und Kontrolle über deine Aufmerksamkeit).
  3. Verschiedene Wege erforschen: Eine Übung könnte darin bestehen, verschiedene Wege mit einem Körperteil nachzuvollziehen, z. B. eine Hand in verschiedene Formen und Richtungen zu bewegen. (Bewegungen planen und anpassen).
  4. Koordination mehrere Körperbereiche: Führe Bewegungen aus und beobachte, welche Impulse in anderen Körperbereichen sich zeigen. Verstärke diese Impulse, sodass sich am Ende eine Bewegung im gesamten Körper wiederfindet. (Wahrnehmung und Aufmerksamkeit)
  5. Variationen im Bewegungstempo: Wechsle zwischen schnellen und langsamen Bewegungen und passe dich den wechselnden Tempi an. (kognitive Flexibilität und Entscheidungen treffen)

Fazit: Obwohl die Feldenkrais-Methode und der DLPFC nicht untrennbar in der wissenschaftlichen Forschung verknüpft sind, offenbaren die Prinzipien der Methode zusammen mit den Funktionen des DLPFC eine faszinierende Überlappung. In der Welt der achtsamen Bewegung, der Erkundung und des gesteigerten Bewusstseins bietet die Feldenkrais-Methode einen symphonischen Ansatz, um Gewohnheiten zu durchbrechen und kognitive Flexibilität zu fördern. Indem du die Praktiken der Methode mit einem offenen und neugierigem Geist ausprobierst, hast du die Chance, deine eigenen transformierenden Gehirnsymphonie zu dirigieren.

Credits: Zum Thema Neuronale Grundlagen der Feldenkrais Methode forscht Roger Russel und arbeitet Jeff Haller. Dieser Artikel wurde Inspiriert von einem Workshop den Roger und Jeff vor einigen Jahren zum Thema gegeben haben.

Kritische Körperpraxis

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Uns wird beschäftigen: Wie zeigen sich bestimmte Themen in unseren, von der Gesellschaft mitgeprägten Körpern? Ein Selbsterfahrungsraum mit Austausch. Jedes Treffen hat ein Thema – z.B. Raum einnehmen, sich kraftvoll fühlen, weich sein. Was verbindest du mit dem Thema? Wie und wo fühlst du es körperlich? Erst tauschen wir uns über unsere Erfahrungen dazu aus. Dann leite ich euch durch Körperübungen in denen ihr die Möglichkeit habt, für euch allein mit dem Thema zu spielen – selbstbestimmt, selbststärkend. Danach gibt es die Möglichkeit wieder in Kontakt zu gehen und zum Austausch. Ein stärkender Raum, in welchem erlebt werden kann, wie gesellschaftliche Themen in uns selbst und uns als Gruppe leben und dadurch direkt erfahrbar sowie veränderbar werden.

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